Die Spur der Würzlaus führt uns zurück in den
2.Weltkrieg. (Ich erspare mir an dieser Stelle sämtliche politisch
korrekten Kommentare zu dieser Zeit) |
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Das erste Mal wurde 'Window' beim Bombenangriff auf Hamburg am 24.Juli 1943 (Operation 'Gomorrha', und das war nicht untertrieben...) eingesetzt. Die deutschen Flakbatterien und Jäger waren quasi blind, so dass die Royal Air Force bei diesem Angriff nur 12 Bomber verlor, anstatt der statistisch zu erwartenden 50. Natürlich liess man es nicht
dabei bewenden, sondern entwickelte rasch Gegenmassnahmen, zum einen
taktischer Art (die hier nicht interessieren, weil sie nichts mit Läusen
zu tun haben), zum anderen technischer Art. Man kam schnell darauf, dass
die 'Düppel' nach dem Abwurf sehr rasch abgebremst wurden und schon
nach kurzer Zeit nur noch mit dem Wind dahintrieben. Die Flugzeuge hingegen
flogen weiter mit ihren ca. 320 km/h. Durch den Doppler-Effekt (kennt
jeder: wenn ein Auto vorbeifährt macht es: Waaaaaaooooummmhhh, d.h. wenn
das Ding auf uns zu kommt ist der Ton höher, wenn es von uns wegfährt ist
er niedriger. Der Fahrer hört den Lärm immer mit der gleichen Frequenz) unterschieden sich die Radarechos in ihrer Frequenz
voneinander. Durch eine sinnreiche Schaltung in einem Zusatzgerät (deren
Details ich hier verschweige, weil nur gestandene Nachrichtentechniker sich
daran erfreuen könnten (ich sage nur: Referenzoszillator, Sender
synchronisieren, mischen..., und das alles ohne Signalprozessoren, nur mit
3 Röhren !), der Rest der Menschheit hingegen nur gelangweilt bis
verständmislos dreinschauen würde) gelang es, diesen Frequenzunterschied
auf den Anzeigen der Funkmessgeräte (hier mal wieder das deutsche Wort,
zur Abwechslung) sichtbar zu machen. |
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Er zeigte sich, bei richtiger Abstimmung, durch ein Zittern
in der Anzeige bei Zielen, die sich mit einer gewissen Geschwindigkeit
bewegten, und somit eher ein böser Bomber als ein simpler Stanniolstreifen
waren. Dieses Zusatzgerät erhielt den Decknamen 'Laus', und folgerichtig wurde das Zittern von den Bedienern 'läuseln' genannt. Das Verfahren wurde für verschiedene Funkmessgeräte eingesetzt, das nebenstehende Bild zeigt z.B. die Anzeige eines 'Tastlaus'-Gerätes. Leider ist es mir nicht gelungen, ein Bild von der Anzeige des 'Laus'-Zusatzes zum Würzburg-Gerät zu bekommen, aber ich kann mir vorstellen, dass das 'läuseln' dort recht ähnlich aussah. |
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Na ? Wir haben das 'Würz' und die 'Laus'. |
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Richtig ! Die 'Würzlaus' ist ebendieser Schaltungszusatz zum
Würzburg-Gerät, womit unsere Sammlung von nutzlosem Wissen wieder einmal
um eine überflüssige Information erweitert worden ist. Der tote Link aus der (eigentlich) richtigen Lösung Nr.2 ist inzwischen übrigens wieder aktiv: |
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Ein Leckerbissen für diejenigen unter uns, die der dänischen Sprache mächtig
sind. Informationen zum Thema sind auch unter: |
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zu finden. Diesen Link lieferte der eigentliche Gewinner (Dr.R.W. aus
H.) nach. Ihm gebührt also als einzigem die Ehre, sich mit dem Thema auf
einer sachlichen Ebene erfolgreich auseinandergesetzt zu haben. Leider blieb ihm der
Gewinn durch den eigenartigen Umgang des Oberkommandos des dänischen
Heeres mit seiner Website versagt. (So, ich hoffe, das langt jetzt an Ehrungen & Erklärungen!) Noch zwei Literaturhinweise zum Thema Würzlaus: |
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Abschliessend bleibt noch die Frage: "Wie kommt man auf sowas ?" zu beantworten. Ganz einfach: man fülle sein Hirn mit überflüssigem Wissen (manche nennen das auch Hobby), vermische das ganze Wissen gut und gebe sich dem freien Assoziieren hin. Dann erscheint irgendwann die Würzlaus fast wie von selbst. | |||||||
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baku 01.08.2001