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Fährt man von Riyadh gen Mekka, so
finden sich an der Hauptausfallstrasse Tankstellen und Läden, in denen
sich der Reisende mit allem Nötigen versorgen kann, bevor er die 800km
lange Reise durch die Saudische Wüste antritt oder nur einen
Wochenendtrip in die freie Natur beginnt. Im Inneren des Ladens
werden Lebensmittel und Waffen angeboten. Die Palette reicht vom reich
verzierten Dolch über leichte Hiebwaffen, Reis im Zentnersack,
Kamelmilch im Tetrapack, Gebäck und Konserven aller Art,
Thunfischsandwiches aus der Zeit Lawrence von Arabiens bis zu
Schokoriegeln aller Weltmarken, die, durch die ungekühlte Lagerung in
bizarrste Formen gebracht, ein völlig neues Riegelerlebnis versprechen.
Viel beeindruckender aber ist das Sortiment, dass im Freigelände dem
staunenden Reisenden dargeboten wird. Der Zweck der meisten Dinge
bleibt dem Uneingeweihten für immer verschlossen, interessant sind aber
die Wüstenklos, die Fangeisen
für Grosstiere, die trotz der vorherrschenden Trockenheit rostigen
Kinderschaukeln, die leeren Chemikalienfässer, die in der Sonne vor
sich hindünsten und deren Käufer schon eine gehörige Portion
Unerschrockenheit mitbringen müssen, sowie die Gasflaschen, die leise
in der Sonne vor sich hinschmoren. Schnell habe ich noch ein paar Fotos
von diesem orientalischen Konsumtempel gemacht, wer weiss, ob er morgen
noch steht. Sollte es allerdings Allah in seinem unergründlichen
Ratschluss gefallen, dann werden auch noch in vielen Jahren die
Reisenden hier Station machen...
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