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Indianer bei Elmshorn

Irgendwo in der Einöde nordwestlich von Elmshorn, da, wo das Brägenklöter Land in das Einzugsgebiet der Kreissparkasse Mittelerde übergeht, wo sich Fuchs und Hase aufgrund der Weitläufigkeit nur ganz selten 'Gute Nacht' sagen und tote Hunde nicht einmal begraben werden, da endet diese Strasse. Dem Reisenden weisen Pfeile auf der Strasse die möglichen Wege, nach links und geradeaus. Ja, tatsächlich geradeaus. Wie wir ja aus der einschlägigen Literatur der Jugendzeit wissen, sind da, wo Pfeile sind, Indianer nicht weit und für diese ist die Fahrbahnmarkierung wohl gedacht, sind sie doch als geländegängige Pfadfinder und Fährtenleser berühmt.
 
Pfeile bei Elmshorn

 


Nachtrag


Ein treuer Leser meiner Seiten übersandte mir unlängst folgendes Bild: 
 
Am anderen Ende

Was soll uns das jetzt sagen?
Wie man in die Wiese reinbrezelt, so prescht man hinaus?
Oder:
Folgt man tapfer dem geraden Weg, selbst wenn er uns statt in sicher ausgeschilderte Gefilde durch wüste Wiesen, ungepflegtes Unterholz, marode Matten, alte Almen und wildwuchernde Wälder führt, dann wird doch sicher eines Tages an einem anderen Ort alles wieder gut asphaltiert sein und die Richtungen schön ausgeschildert.
Wieso komme ich jetzt gerade auf den Gedanken, dass Fahrbahnmarkierungen etwas für Deppen sind?

Ich denke, die jungen Herren, die dieses entdeckt haben, denken nicht viel anders darüber, deswegen sahen sie auch so verwirrt drein, als folgendes Bild gemacht wurde:
Am Ende der Pfeile
Elmshorn - been there - done that!

 

Nachtrag

Naja, vielleicht nicht ganz, ich kann den Ort ganz genau angeben:
Wenn man von der A23 Hamburg Richtung Heide bei der Abfahrt Nr.13 (sollte uns das ein Omen sein?) abbiegt, und dann dort, wo der Abzweig auf die Kreisstrasse rechts nach Groß Offenseth-Aspern und links nach Horst und Klein Offenseth-Sparrieshoop führt, nach links in Richtung Horst und Klein Offenarsch-Spackenhofen abbiegt, dann trifft man nach ca. 1,5km auf die abgelichtete Kreuzung.
Heute erinnert an dieses bizarre Bild norddeutscher Strassenbeschrifterkunst nichts mehr, weil an dieser Stelle seit ca. 2 Jahren ein Kreisverkehr die durchaus überschaubaren Verkehrsströme nicht nur nach links (Spastelhofen) und rechts (Horst), sondern auch geradeaus ins neuerrichtete Gewerbegebiet führt. Früher musste man da noch den Umweg über die Strasse nach Horst nehmen, wie wir auf den Schildern lesen können, aber heute gibt es dort wirklich eine Strasse durch die Pampa ins Gewerbegebiet.
Unser Strassenmarkierer war also ein Visionär, seiner Zeit voraus ahnte er bereits, welch wichtigen Umschwung in der Grenzregion zu Mittelerde die neue Strasse bringen würde und da er nicht nur am Morgen schon die Kreiszeitung gelesen hatte, sondern sich danach auch noch die ortsübliche Schachtel Billigbräu in die Rübe gepfiffen hatte, ohne die ein Überleben in dieser Ödnis undenkbar wäre, holte er damals zu jenem kühnen Pinselschwung aus, den ich auf meiner Webseite dokumentiert habe.
Es ist also ein historisches Foto, vielleicht sollte ich mir mal die Mühe machen, diesen Ort heute mal wieder aufzusuchen, um ihn in seinem heutigen Zustand für die Nachwelt abzulichten. Andererseit ist das nicht die Mühe wert, weil ich da nicht mehr vorbeikomme. Wenn du dir die Arbeit machen willst, wäre ich über ein Foto der heutigen Situation sehr dankbar und würde die Seite sicher um diese Information ergänzen.
Oder besser nicht...
Es würde den Zauber von dem Ganzen nehmen und zur allgemeinen Hoffnungslosigkeit führen. Alle Wege führen in das Industriegebiet von Klein Offenbein-Sparrenlocker.
Die Motorradfahrer aus Berlin sind zum Glück rechtzeitig da gewesen!
Vorbei, vorüber, hinweggeweht vom Mantel der Geschichte ruht dieses einzigartige Werk der Strassenmarkierungskunst allein auf meinen Seiten.
Boi, wat bin ich wieder intellektuell. Das kommt nur davon, wenn man über Hindemith und Beus diskutiert. Die kommen doch alle aus Arschbackenhofen bei Elmshorn!
Ha! Noch nie wurde ein derart unbedeutender Ort dermassen geschmäht, gelle?

Selbst die Zofen,
wenn sie schwofen
machen einen Bogen um Arschbackenhofen.
Und die Doofen,
die loofen
weg von Bein offen steht.
Ich möchte niemals in einem Ort wohnen, der so heisst. Schon aus 'Norderstedt' hat mich allein der Name vertrieben.


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