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Stihille Nacht..

Eine kleine Weihnachtsgeschichte

(von Kalmring sein Enkel)
 
Ich glaube nicht an den Weihnachtsmann, weder an den deutschen, der damit droht, die Kinder mit seinem Reisigbündel zu verprügeln, noch an den amerikanischen, mit seinem fliegendenden Rentiergespann und all dem anderen Schnickschnack.
Der Held meiner Weihnachtsgeschichte ist der Esel. 
Welcher Esel? Na, der Esel! Die Geschichte spielt doch im Stall von Bethlehem; 
wessen Stall ist das wohl gewesen, Dummerchen?
Hast Du schon mal ein Krippenspiel ohne Esel gesehen?

Na ja, der Esel stand also in der Ecke von seinem Stall. Es war sehr eng dort mit Joseph und Maria, die da im Stall untergebracht waren, dem neugeborenen Jesus in der Krippe -ausgerechnet in der Krippe, seiner Krippe! - und den Engeln sowie all den anderen Leuten, die von dem hellen Stern angelockt, sich zum Gaffen und zum klug Daherreden eingefunden hatten. 
Aber das hat dem Esel nicht viel ausgemacht, er hat sich zumindest nichts anmerken lassen. Er wußte ja genau, mit seinem Talent und harter Arbeit würde er es weit bringen und der ganze Rummel würde sich am Ende schon auszahlen.

Als sich später die Leute etwas verlaufen hatten, auch die drei Könige mußten schließlich wieder zur Arbeit, machte der Esel Jesus ein interessantes Angebot:
"Komm mit mir," sagte der Esel zu Jesus, "etwas besseres als den Tod finden wir überall."
Jesus aber wollte dem Esel nicht folgen, denn er wollte lieber in die Politik. Das hat dann allerdings später ein schreckliches Ende genommen - aber das ist eine andere Geschichte, die erzähle ich Dir zu Ostern.

Annulius aber, der Sohn eines Hirten, ist dem Esel gefolgt.
Später wurde er Tonmeister in der Stadthalle zu Bremen. Er starb am Ende eines erfüllten Lebens, hochbetagt im Kreis seiner Kinder, fünfzehn Enkel und vier Urenkel.
 
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