<< zurück Zur Übersicht weiter >>


Von Wurstl und Lampi

Und von Wurstls dicker Schwester.

24.Februar 2003
Das geile am Sprachenlernen ist ja, dass man so viele neue Worte lernt.
Da muss man sich nicht permanent neue ausdenken, somit ist Sprachpädagogik irgendwie antineologistisch!
Andererseits aber auch der Logorrhoe förderlich, denn wo ich mich bislang Mangels geeigneter Worte verbal zurückhalten musste, eröffnen sich mir jetzt völlig neue Riesel- äh, tschulligung, Kommunikationsfelder. 
Die armen Leute da...
(TamTaamTamTaamTamTaam! Alaaaf!)
 
So sinnierte ich noch vor mich hin, als es neulich an der Tür klingelte, und der Postbote mir Wurstls Sarg übergab! 
[  ] Wie lange hatte ich auf diesen Moment gewartet?
[  ] Wie lange hatte ich auf diesen Moment gewartet!
[  ] Wie lange hatte ich auf diesen Moment gewartet...
Hätte ich nicht damals, in dieser schwachen Stunde, selbst den Zeugen Jehovas oder dem GEZ-Man die Tür geöffnet?
Und wieder einmal war das Glück mir Hold: Es war der Postbote!
Hatte ich nicht schon längst alle Hoffnung aufgegeben?
Hatte ich nicht schon längst den Glauben daran verloren, eine schmackhafte Wurst aus Portugal zu erhalten? 
Ja. Hatte ich.
Und ich hatte Recht.

Wurstl ist tot, 

Äh.. ach nee, Wurstel lebt schon wieder:
(Und seine beiden Brüder auch!)
Welch ein Tod... 
In einem Plastikleichensack (Seit 2004 durchsichtig fürs Fernsehen) zur Bewegungsunfähigkeit verdammt von irgendwelchen bizarren Lebensformen aufgefressen zu werden, über die sich die Biologen bis heute nicht einig sind, ob sie Tiere oder Pflanzen sind. 
Die kleinen Brüder des Pfifferlings und die Familia des Funghi Porcini schlagen zurück!

Wurstl ist tot!

Aber seine dralle Schwester lebt:
Wie eine Fremde kam sie in mein Haus unerwartet und vor allem unbestimmt. Unerwünscht beinahe. 
Nein, ganz sicher unerwünscht, ich hatte mir doch nur Wurstl erwünscht.
 Ziegenkäse, das war alles, was ich wusste.

Doch es gibt keinen Grund zur Eile, sie ist noch bis zum 19.07.03 haltbar, weil sie ein Kondom übergezogen hatte, und zwar ein luftdichtes, damit da keine Schimmelpilze (wollen wir das Kind doch mal beim Namen nennen) reinkommen. 
Es soll ja Leute geben, die eine gewisse Art des Aquavites sehr schätzen und bereit sind, für ihn einen hohen Preis zu bezahlen, nur weil er einmal über den Äquator gefahren sein soll. Solcherart könnte es doch auch einen besonderen Käse geben, den man per Luftpost erst von Portugal in Begleitung dreier schimmliger Würste irgendwohin schicken muss, wobei eine Postbeförderungszeit von weniger als 10 Tagen als unschicklich gilt, weil der Absender nicht weit genug weg ist. 
CONSUMA DE FREFFANTES DE: 19.07.03
Gnihi, das Ding wird nicht vor dem 19.07. geöffnet!

<< zurück Zur Übersicht weiter >>